Allergologie
„Nicht alles, was rot ist und juckt, ist eine Allergie.“
Nein, ganz im Gegenteil: sogar nur ein Bruchteil. Umso wichtiger, die Krankheiten zu erkennen, die tatsächlich auf dem Boden einer Allergie entstanden sind, und dafür die geeigneten Untersuchungsmethoden zu wählen. Wichtig auch, ein Testergebnis nicht allein im Raum stehen zu lassen, sondern mit Ihrer Krankengeschichte in Zusammenhang zu bringen.
Allergie an der Haut
(Kontaktekzem, Arzneimittel-, Nahrungsmittelallergie)
Vermuten Sie einen allergischen Zusammenhang zwischen einer Hautrötung und/oder einem Juckreiz und einem äußeren Auslöser, sollte der Zusammenhang zeitlich und hinsichtlich der Lokalisation hinreichend wahrscheinlich sein, um die Untersuchung mit Hilfe eines „Pflastertests“, einem Epikutantest (s.u.), zu rechtfertigen.
Das gleiche gilt für vermutete Allergien gegen Arznei- und Nahrungsmittel, Implantat- oder Umweltstoffe. Zur Diagnostik muss in diesen Fällen vielfach ein anderes Diagnoseverfahren, ein Pricktest (s.u.), herangezogen werden, gezielt ergänzt durch eine Blutuntersuchung.
Allergie an den Schleimhäuten
(Heuschnupfen, allergisches Asthma, allergische Magen-Darmerkrankung)
27% aller Bundesbürger leiden unter allergischem Schnupfen/ allergischer Bindehautreizung, Tendenz zunehmend. Nach einer genauen Erhebung der Krankengeschichte steht als diagnostische Methode der Pricktest (s.u.) an erster Stelle. Er kann je nach Fragestellung durch eine Blutuntersuchung, den Nachweis allergenspezifischer Antikörper, ergänzt werden. Wiederum gilt: ein positives Testergebnis, eine sogenannte Sensibilisierung, ist nicht unweigerlich gleichzusetzen mit einer Allergie. Ob Sie die Sensibilisierung krank macht, verraten Ihre Beschwerden im Alltag. Das Testergebnis muss zu Ihren Symptomen passen. Diese Differenzierung vermag nur ein allergologisch qualifizierter Arzt zu leisten.
Pricktest
Häufigste Fragestellung:
Pollen-, Milben-, Tierhaar-, Schimmelpilz-, Insektengift-,
Nahrungsmittelallergie
Durchführung:
Auf die Innenseite eines Unterarms werden Tröpfchen von Allergenlösungen gebracht. In die darunterliegende Haut wird mit einer Lanzette oberflächlich hineingestochen. Die Ablesung erfolgt nach 20 Minuten.
Epikutantest
Häufigste Fragestellung:
Kontaktaktallergie
Durchführung:
Testsubstanzen werden in kleinen Metallkammern mit Pflastern auf dem Rücken befestigt und für 48 Std. belassen. Die Ablesungen erfolgen nach 48 und 72 Std., also 2 und 3 Tage nach dem Aufkleben. Während dieser Zeit darf der Rücken nicht gewaschen werden.
Therapie
Nach Klärung der Diagnose steht an erster Stelle die Meidung des Auslösers. Ist das nicht oder nur teilweise möglich, gibt es Medikamente, die die Krankheitserscheinungen mildern: Cremes mit entzündungshemmenden Substanzen, Tabletten („Antiallergika“), Nasen- und Bronchialsprays, Augentropfen.
Eine Insektengift-, Pollen- und Milbenallergie kann mit sehr guten Erfolgsaussichten, eine Schimmelpilz- und Tierhaarallergie ebenfalls bei bestimmten Konstellationen behandelt werden, indem man die Ursache, nämlich die fehlgeleitete Immunreaktion beseitigt: mittels Hyposensibilisierung. Damit induziert man eine Toleranz gegen das verantwortliche Allergen.
Über Indikation und Ablauf einer solchen Behandlung informieren wir Sie gerne.
Kooperation mit allergologischen Zentren
Es gibt Fragestellungen, die sich nur in Kooperation mit einer allergologischen Fachabteilung an einer Klinik klären lassen. So z.B. im Zusammenhang mit schwer zu differenzierenden Inhalationsallergien, Insektengiftallergien und Arznei- oder Nahrungsmittelallergien, die eine erweiterte Diagnostik, auch in Form von Provokationstestungen, oder eine Untersuchung unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen erfordern.
Wir pflegen einen ausgezeichneten fachlichen Kontakt zur Allergologischen Fachabteilung der Universitätshautklinik Münster unter Leitung von Herrn Dr. Mathias Sulk.
Salzstr. 58
48143 Münster
Tel. 0251 – 4 90 49 11
Fax 0251 – 4 90 49 12
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